IAA 2013: Audi zeigt den quattro Sport e-Tron (2016) mit bis zu 800 PS Systemleistung

Schon mehr als 30 Jahre ist es her, als Audi den Audi Sport quattro mit 306 starkem Fünfzylinder-Turbo auf der IAA 1983 vorstellte. Zum IAA-Jubiläum will Audi einen neu aufgelegten Sport quattro mitbringen. Allerdings mit deutlich mehr PS und in einer Plug-in-Hybrid-Variante.

Es könnte der Hybriden-Kampf zwischen zwei der größten Autobauer werden: Während BMW auf der IAA vom 12. bis 22. September 2013 den schon in 2014 erhältlichen Plug-in-Hybriden BMW i8 präsentiert, kommen die Ingolstädter mit einer gefürchteten Studie namens quattro Sport E-Tron daher. Der Sport quattro soll in seiner modernisierten Variante über das V8-Aggregat aus dem Audi RS 6 und RS 7 verfügen, welches in der neuesten Ausbaustufe allerdings rund 650 statt 560 PS leistet. Ein zusätzlicher Elektromotor soll mit 170 PS für eine Systemleistung von über 800 PS sorgen. Zum Vergleich: Der i8 erreicht durch das Zusammenspiel von einem 1,5 Liter großen Dreiliter-Otto- und einem 131 PS starken Elektromotor eine Systemleistung von nur 362 PS.

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Abgesehen von der alternativen Antriebstechnik haben die beiden Modelle auch permanenten Allradantrieb gemeinsam. So soll der rund 1.700 Kilogramm schwere Hybrid-Sportler der Ingolstädter in rund drei Sekunden auf Tempo Hundert sprinten. Auch wenn die Münchner dem i8 eine superleichte Carbon-Fahrgastzelle verpassen und das Leergewicht damit bei extrem niedrigen 1.490 Kilogramm liegt, beschleunigt der i8 mit seiner geringeren Systemleistung in nur 4,5 Sekunden auf Hundert. Damit wäre der Hybrid-Sportler aus Ingolstadt rund 1,5 Sekunden schneller auf Landstraßentempo. Die Höchstgeschwindigkeit dürfte beim quattro Sport e-Tron bei etwa 330 km/h liegen. Wenn man möchte, soll der quattro Sport e-Tron rund 35 Kilometer rein elektrisch und damit lokal emissionsfrei zurücklegen können. Doch wie bei so vielen Plug-in-Antrieben kommt es nicht auf die elektrische Reichweite, als vielmehr auf den durchnittlichen Normverbrauch im EU-Zyklus an. Auch dieser könnte beim elektrisierten Audi-Spitzensportler Traumwerte erlangen.

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Dabei geben erste Zeichnungen des Audi Design Teams einen ersten Ausblick auf die Studie, die der Autobauer höchstwahrscheinlich mit zur kommenden IAA bringen will. So vermischt die Studie diverse Designelemente der 2010 in Paris gezeigten Studie quattro Concept und scheint optisch eine Hommage an den Urquattro zu sein, wie wir ihn in den 80er-Jahren bei Spitzen-Rallyes gesehen haben: Breite C-Säulen, kurze Überhänge, ein voluminöses Heck, breit ausgestellte Radhäuser und eine insgesamt extrem muskulöse Karosserie mit winkeligen Linien und Kanten. Neuere Elemente der RS-Modelle fließen in die Studie natürlich mit ein und dürften auch bei einer Serienvariante nicht fehlen. Mit einer Länge von 4,6 Metern ist der quattro Sport e-Tron nur mittelmäßig dimensioniert, dürfte damit aber auch dem „kurzen“ Vorahn aus längst zurückliegenden Tagen gleichkommen. Außerdem soll Audi die Studie mit einer Keramikbremse, einem adaptiven Sportfahrwerk und einem Sperrdifferential ausstatten. Der Grundpreis für den Sportler könnte in der Serie bei mehr als 250.000 Euro liegen.

Doch ob Audi den Plug-in-Hybrid-Sportler überhaupt einmal in Serie produzieren wird, bleibt weiterhin fraglich. Eine Kleinserie mit bis zu 500 Exemplaren, die bis spätestens 2016 erhältlich sein könnten, gilt dennoch als nicht unwahrscheinlich. Auch für weitere Modelle, die nicht als Plug-in-Hybrid konzipiert werden könnten, bietet die Studie eine erste Grundlage. So könnte Audi dem Leichtbau-Spezialisten BMW nacheifern und einen Supersportler auf den Markt bringen, der auch ohne schwere E-Technik imposante Fahrleistungen bereitstellt.