Fisker: Deutsche Investorengruppe verhilft dem Karma zum erneuten Aufstieg für 25 Millionen US-Dollar?

Phönix aus der Asche? Laut einem Bericht der „Autobild“ sollen deutsche Investoren am US-Unternehmen Fisker Automotive interessiert sein. Rund 25 Millionen US-Dollar bietet die Investorengruppe, angeführt vom Hamburger Anwalt Ingo Voigt, dem mittlerweile zahlungsunfähigen Unternehmen.

Das Angebot von mehr als 25 Millionen US-Dollar (rund 20 Millionen Euro) soll Ingo Voigt bereits vor dem US-Energieministerium (DOE, Department of Energy) abgegeben haben. Eine Annahme des Angebots wird sich allerdings erst in den nächsten Wochen zeigen. Zuvor hatte das US-Ministerium dem heute zahlungsunfähigen Unternehmen einen Kredit in Höhe von 193 Millionen US-Dollar gewährt, der in naher Zukunft versteigert werden soll.

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Zusammen mit Hendrik Klein und Sören Müller, Unternehmern der Frankfurter Investmentfirma Fritz Nols AG, habe man bereits ein erstes Sanierungskonzept entwickelt. So soll die Produktion der Fahrzeuge künftig in die USA verlegt werden. Bis vor einem Jahr wurden die Fahrzeuge noch in Valmet (Finnland) gebaut. Der Unternehmenssitz soll künftig in Hamburg liegen. Laut Voigt habe Fiskers Scheitern vor allem im Vertrieb gelegen: Das auf Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge spezialisierte Unternehmen rund um Henrik Fisker habe sich zu sehr auf Design und Technik, statt auf den Verkauf konzentriert. Laut Voigt sollen künftig mindestens 2.500 Elektroautos weltweit und per annum abgesetzt werden. Neben einer Kleinserie des luxuriösen Fisker Karmas sollen auch offene Cabrio-Varianten folgen. Auch ein neuer Firmenchef soll laut Voigt bereits konkretisiert worden sein.

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Zwar werfen die Automobilhersteller auf der kommenden IAA 2013 mit Plug-in-Hybriden nur so um sich, und doch hatte der Wegbereiter dieser alternativen Antriebstechnik Fisker immer wieder mit Rückschlägen zu kämpfen. Zuerst waren es lose Batterieklemmen, die die Luxus-Limousine Fisker Karma in die Werkstätten zurückrufen ließen. Außerdem trug der Batterie-Zulieferer A123 Systems, ein amerikanischer Hersteller der unverzichtbaren und außerdem extrem kostspieligen Lithium-Ionen-Akkus, der Ende letzten Jahres in Insolvenz ging, zur zunehmenden Verschlechterung des innovativen Unternehmens bei. Damit hatte Fisker Automotive nicht nur mit Liefer-, Rückruf- und Zahlungsproblemen zu kämpfen – auch das Image der Marke schnitt kontinuierlich schlechter ab. Zudem konnte der dänische Firmengründer und Namensgeber Henrik Fisker, bekannter Designer des legendären BMW Z8 und diverser Aston Martin-Modelle, das Unternehmen nicht vor dem Aus bewahren. Sein Rücktritt als Vorsitzender des Verwaltungsrates im März diesen Jahres sorgte dafür, dass potentielle Investoren vor einem Neuaufbau geradewegs davoneilten.

Ausgerechnet eine deutsche Investorengruppe soll es nun sein, die dem amerikanischen Unternehmen wieder zum Aufbau verhelfen soll. Dies könnte ein wichtiger Schritt in der Unternehmensgeschichte Fiskers sein, gilt der Autobauer mit seinem entsprechenden Know-how noch bis heute als Pionier und Wegbereiter der neueren Hybridelektrofahrzeuge.