Kunststoff statt Alublech: 3D-Kennzeichen soll das Auto schöner machen

Kunststoff statt Alublech: 3D-Kennzeichen soll das Auto schöner machen

KFZ-Nummernschilder werden seit Jahrzehnten aus dünnem Aluminiumblech gefertigt. Ein bayerischer Hersteller will das KFZ-Kennzeichen nun revolutionieren, indem statt konventionellem Alublech strapazierfähiges Kunststoff zum Einsatz kommt. Kann das was taugen?

Das neue 3D-Kennzeichen: Kunststoff ersetzt das hochbetagte Alublech, das bereits seit Jahrzehnten zum Einsatz kommt. Das wirkt sich nicht nur auf die Optik, sondern auch auf die Langlebigkeit des Nummernschilds aus. Sogar die Verkehrssicherheit profitiert vom 3D-Kennzeichen.
Das neue 3D-Kennzeichen: Kunststoff ersetzt das hochbetagte Alublech, das bereits seit Jahrzehnten zum Einsatz kommt. Das wirkt sich nicht nur auf die Optik, sondern auch auf die Langlebigkeit des Nummernschilds aus. Sogar die Verkehrssicherheit profitiert vom 3D-Kennzeichen.

Wer kennt es nicht: Das Nummernschild dient nicht nur der behördlichen Identifizierung, sondern ist längst zum Aushängeschild eines so ziemlich jeden Autofahrers geworden. Gegen eine geringe Gebühr darf sich der Fahrzeughalter sein so genanntes Wunschkennzeichens selbst aussuchen. Nicht selten entstehen so witzige und ideenreiche Kombinationen aus Ziffern und Zahlen, die einprägsam sind und selbst für Freunde und Nachbarn als Erkennungszeichen dienen. Das Kennzeichen gehört zum Auto wie das Rad und der Reifen – soweit so gut. Doch was kann man gegen ausgeblichene, zerkratzte oder verbeulte Kennzeichen tun?

Der Schlüssel liegt im Material

Diese Frage will der Gründer der 3D-Kennzeichen GmbH aus Neuburg am Inn, Dr. Michael Bauer, nun beantwortet haben. Der Tüftler und promovierte Chemiker will das gewöhnliche Aluminiumblech der KFZ-Kennzeichen abschaffen und ein völlig neues Material etablieren: Kunststoff!

Ganz klar: Das neue 3D-Kennzeichen ist dem gewöhnlichen Nummernschild aus Alublech deutlich überlegen. Erstaunlich, dass es das 3D-Kennzeichen nicht schon länger gibt.
Ganz klar: Das neue 3D-Kennzeichen ist dem gewöhnlichen Nummernschild aus Alublech deutlich überlegen. Erstaunlich, dass es das 3D-Kennzeichen nicht schon länger gibt.

Kunststoff ist ein flexibles und relativ bruchfestes Material. Für das 3D-Kennzeichen eignet es sich deshalb besonders gut. Kleinere Rempler – beispielsweise durch Anhängerkupplungen anderer Fahrzeuge – soll das 3D-Kennzeichen ohne Probleme überstehen. Außerdem gibt es keinen Lack, der abblättern oder rosten könnte. Denn auf die Grundplatte des 3D-Kennzeichens werden durchgefärbte Zahlen und Ziffern durch das „Steckprägeverfahren“ aufgeprägt. Die Einzelteile werden durch kleine Zapfen an den 3D-Lettern fest miteinander verbunden und durch die Durchfärbung des Kunststoffs kann das 3D-Kennzeichen nicht abblättern. Deshalb sind die 3D-Kennzeichen auch außerordentlich witterungsfest. Die verwendeten Kunststoffe zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität aus, weshalb das dreidimensionale Nummernschild auch und besonders für gebogene Stoßstangen geeignet ist.

Beitrag für die Umwelt und Verkehrssicherheit

Gleichzeitig leistet das zukunftsträchtige 3D-Kennzeichen auch einen nennenswerten Beitrag für die Umwelt und die Verkehrssicherheit. Denn laut Hersteller entsteht im Vergleich zur Produktion eines herkömmlichen Nummernschilds nur etwa ein Siebtel an CO2. Außerdem lassen sich die Kunststoffe des 3D-Kennzeichens vollständig recyceln.

Zulassung und Standardnorm

Die 3D-Kennzeichen sind selbstverständlich behördlich zugelassen. Deutschlandweit werden die neuen Nummernschilder ohne Probleme akzeptiert. Entstehen doch behördliche Reibereien oder Ungereimtheiten bei Verkehrskontrollen, hilft das bei jedem 3D-Kennzeichen beiliegende Zulassungszertifikat mit entsprechenden DIN-Nummern. Zudem kann ein Begleitschreiben für die Zulassungsstellen auf der Herstellerseite kostenlos heruntergeladen werden. Das 3D-Kennzeichen entspricht nicht nur den Vorgaben der Zulassungsverordnung für Fahrzeuge nach §10 FZV, sondern ist auch grundsätzlich für alle Fahrzeugtypen mit einzeiligem Euro-Kennzeichen geeignet. Es erfüllt damit die Standardnorm für Kennzeichen und jede gängige Kennzeichen-Halterung kann verwendet werden. Wer umrüsten will, kann sich sein 3D-Kennzeichen auf der Seite des Herstellers konfigurieren und bestellen. Die alten Kennzeichen werden auf der Zulassungsstelle entwertet und die neuen 3D-Kennzeichen werden gegen eine kleine Gebühr neu gestempelt. Bis auf den Online-Versand unterscheidet sich das 3D-Kennzeichen also nicht vom Stempeln oder Entwerten eines gewöhnlichen Kennzeichens.

Preis und Verfügbarkeit

Bis dato gibt es das 3D-Nummernschild in der Standard-Länge von 520 Millimetern sowie maßgeschneiderte Längen (3D Sport XS) für kurze Autonummern und Individualisten. Auch H-Kennzeichen (3D Classic H) sowie Spezial-Nummern (3D Spezial Rot) sind erhältlich. In naher Zukunft sollen auch Wechselkennzeichen oder Motorradkennzeichen erhältlich sein. Das Standard-Schild ist für 24,95 Euro zu haben. Damit ist das 3D-Kennzeichen zwar etwas teurer als das gewöhnliche Kennzeichen aus Alublech, aber in jedem Falle ein Blickfang und dank seiner Eigenschaften deutlich langlebiger.