Autofolie

Autofolie ist die ideale Möglichkeit, sein Fahrzeug günstig, individuell und innerhalb kürzester Zeit zu verschönern. Das so genannte Car Wrapping ist der letzte Schrei und hat sich innerhalb der vergangenen Jahre unter die Top Five der Tuning-Maßnahmen geschlichen. Die Kurzlebigkeit in der Tuning-Szene hat neben dem günstigen Preis ebenfalls zur Beliebtheit der Autofolie beigetragen.


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Dieser BMW X6 M vom BMW-Tuner insidePerformance verfügte erstmalig über die typische Camouflage-Folierung im Pixel-Design und setzte damit einen Trend in der internationalen Tuning-Szene. Foto: insidePerformance

Nicht nur Felgen, Fahrwerk und Auspuff gehören zu den beliebtesten Tuning-Autoteilen, sondern auch die Autofarbe oder der Lack. Vor nicht allzu vielen Jahren wurden umfangreiche Tuning-Projekte durch vergleichsweise teure Lackierarbeiten individualisiert und verschönert. Schaut man sich in der heutigen Tuning-Szene um, werden die Lieblinge der Tuner und Hobbyschrauber zum Großteil nicht mehr durch Farblack, sondern durch Folie individualisiert. Damit haben langwierige Lackierungen – inklusive Vorbehandlung, Grundierung, Füller, Lack und Klarlack – weitestgehend ausgedient. Voll im Trend ist das Car Wrapping – eine günstige und schnelle Alternative, seinem Auto schnell und kostengünstig einen neuen Charakter zu verschaffen.

Vorteile von Autofolie

Die Vorteile von Autofolie spielen dabei eine sehr wichtige Rolle. So bleibt der Basislack des Autos vollständig erhalten und die Folie kann bei Bedarf innerhalb kürzester Zeit wieder entfernt werden. Für Tuner und Autofreunde, die ihr Auto nicht mehrere Jahrzehnte behalten wollen, kann sich das unter Umständen beim Wiederverkauf lohnen. Außerdem kann das Fahrzeug den aktuellen Farbtrends innerhalb kürzester Zeit angepasst werden. Manche Tuner statten ihr Fahrzeug in regelmäßigen Abständen mit neuer Folie aus. In Kombination mit neuen Felgen bekommt das Tuning-Projekt ein völlig neues Erscheinungsbild, so dass man in jeder Tuning-Saison garantiert wieder auffällt. Dabei sorgt Autofolie nicht nur für ein neues Äußeres, sondern schützt darüber hinaus den Originallack vor Steinschlägen, kleineren Kratzern und der teils sehr aggressiven UV-Strahlung. Nachteil: Unebenheiten im Originallack – etwa Dellen und Beulen – können auch durch Folie nicht ausgebügelt werden und sind unter Umständen auch nach einer Folierung weiterhin sichtbar.

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Audi RS6 mit individueller Folierung im Camouflage-Look. Foto: Miranda-Media

Nachteile von Autofolie

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Bei diesem Audi TTRS wurden die Türen und Türeinstiege ebenfalls mit Folie beklebt. Foto: Miranda-Media

Ein weiterer Nachteil: Herkömmliche Fahrzeugvollverklebungen umfassen nur die äußerlich sichtbaren Bereiche (so genannte Sichtfolierung), so dass der Originallack bei Türeinstiegen sowie Kofferraum- und Türinnenseiten weiterhin zu sehen ist. Manche Fahrzeugfolierer bieten auch vollständige Folierungen inklusive Türeinstiegen und Türinnenseiten an. Durch den erhöhten Demontage- und Montageaufwand von Türverkleidungen und anderen Teilen kann die Material- und Arbeitszeit für eine solche Vollverklebung in die Höhe schießen und damit auch deutlich teurer werden. Möchte man die Fahrzeugvollverklebung nicht selbst, sondern bei einem professionellen Autofolierer durchführen lassen, sollte man sich im Vorfeld unbedingt über die Arbeit des Anbieters in einschlägigen Foren und Communities informieren. Eine schlechte Verarbeitungsqualität kann nicht nur für an den Karosseriekanten sichtbare Bereiche, sondern durch falsch verwendete Foliermesser und Rakel auch für schwerwiegende Schäden am Originallack sorgen. Gerade bei der Entfernung von qualitativ schlechter Autofolie kann es unter Umständen passieren, dass der originale Klar- oder Basislack des Fahrzeugs an der Folie hängen bleibt und hässliche Schäden die Folge sind. Die meisten Fachbetriebe wissen, welche Folie sie verwenden und welche Folie am besten geeignet ist.

Weil Fahrzeugfolierer nicht nur die Folie anbringen, sondern bei einer professionellen Arbeitsweise auch einige Autoteile demontieren und wieder montieren müssen, sollte der Car Wrapper ein gewisses Grundverständnis hinsichtlich dieser Arbeiten mitbringen. Pfuscher und Hobby-Folierer können vor allen Dingen bei modernen Fahrzeugen durch die Demontage von Fahrzeugteilen (etwa Scheinwerfer oder Rückleuchten) sehr teure Schäden anrichten. Professionelle Autofolierer und gewerbliche Fachbetriebe sind jedoch in der Regel versichert und können Schäden im Zweifel beheben. Auf alle Fälle sollte man sich eine Rechnung für das Car Wrapping ausstellen lassen und diese gut aufbewahren.

Hohe Anforderungen an Autofolie

Die meisten Autofolien sind zwar extrem belastbar, müssen allerdings nach etwa vier bis sieben Jahren wieder entfernt oder ausgetauscht werden. Wechselnde Witterungsverhältnisse, Sonneneinstrahlung als auch Salz oder Steinschläge beanspruchen die Autofolie und sorgen nach einiger Zeit für ein schlechteres Erscheinungsbild. Viele Autofolierer nutzen Autofolien von namhaften Herstellern wie 3M, Oracal, Avery oder MacTac. Dabei setzen professionelle Autofolierer in der Regel auf ein bis zwei Hausmarken, mit denen sie die besten Erfahrungen in Sachen Verarbeitung, Langlebigkeit, Lösbarkeit und Belastbarkeit gemacht haben. Will man sein Auto selbst folieren, kann man Autofolie auch günstig und rollen- bzw. quadratmeterweise im Internet kaufen. Dann sollte man sich ebenfalls über die Qualität der Autofolie in Foren und Communities bereits im Vorfeld informieren oder auf Hersteller namhafter Autofolierer setzen.

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BMW 4er F32 mit mattblauer Vollfolierung. Foto: Auto-Tuning-News.de

Welche Folien gibt es

Mittlerweile gibt es nicht mehr nur einfarbige Folien, sondern auch Autofolien mit den unterschiedlichsten Farbtönen, Oberflächen, Finishs und Opazitäten (Lichtundurchlässigkeit). In Sachen Farbton stehen nicht nur herkömmliche Farben, sondern auch tolle Chrom- oder Metallfarben (z.B. Titan, Kupfer oder Stahl) zur Verfügung. Die Beschaffenheit der Oberfläche kann nicht nur den optischen, sondern auch den haptischen Eindruck individualisieren. Das wird durch Carbon-Autofolien oder Holz-Autofolien möglich. In puncto Finish kann man mittlerweile zwischen glänzenden, perlmuttfarbenen oder seidenmatten Folien wählen. Die Nachfrage nach matter Autofolie ist innerhalb der vergangenen Jahre deutlich gestiegen.

Kann ich auch selbst folieren?

Prinzipiell sollte man eine Fahrzeugvollverklebung nur professionellen Dienstleistern überlassen. Mit ein wenig Übung und Erfahrung kann man sich das Car Wrapping aber auch selbst beibringen. Vor allen Dingen an kleineren Flächen – etwa Interieurleisten – kann man das Folieren üben. Aber auch Flächen ohne nennenswerte Wölbungen – etwa Autodächer – kann man mit ein wenig Erfahrung und handwerklichem Geschick auch selbst mit Folie verschönern.